Die Geschichte der Schokolade: Kolumbus und die Schokolade


Kolumbus und unbekannte Erfahrungen 

Stellen Sie sich vor, Sie finden Schokolade, ohne sie zu kennen. Während in Mittelamerika die Schokolade als Kakaogetränk jahrhundertelang ein begehrtes Luxusgut war und Kakaobohnen wie Gold gehandelt wurden, kam Europa ohne Schokolade aus dem dunklen Mittelalter. Seine Bewohner wussten nichts über Völker wie die Maya oder die Azteken, ja nicht einmal über deren Heimat, Amerika. Doch das änderte sich zu Beginn der neuen Ära, als der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus von der spanischen Königin Isabella starke Unterstützung für sein waghalsiges Abenteuer erhielt. 

Wo der Pfeffer wächst 

Die spanische Regentin finanzierte eine kleine Schiffsflotte, mit der Kolumbus den Seeweg nach Indien erkunden sollte. Zu dieser Zeit waren Indien und China wertvolle Handelspartner, die die Europäer mit exotischen Luxusgütern wie Gewürzen und Seide versorgten. Diese Waren wurden auf dem Landweg in die neuen europäischen Metropolen transportiert. Mit dem Aufstieg des Osmanischen Reiches kam der Handel zum Erliegen und es wurden hohe Zölle erhoben. Direkte Verbindungen auf dem Seeweg würden dieses kostspielige Problem lösen. 

Der große Irrtum 

Am 12. Oktober 1492 kam Christoph Kolumbus mit seinen Schiffen tatsächlich in einem unbekannten Land an und landete auf der Karibikinsel Guanahani, die später San Salvador genannt wurde. Auf dieser Reise entdeckte er auch Kuba und Hispaniola, traf die Einheimischen und sah zum ersten Mal ihr Leben. Bis zu seinem Tod im Jahr 1506 besuchte Kolumbus die Karibik noch drei weitere Male und betrat auf seiner letzten Reise sogar den amerikanischen Kontinent, das heutige Honduras. Die Bedeutung der Entdeckungen, die er auf seinen Reisen gemacht hatte, wurde ihm jedoch nie bewusst. Er betrachtete den amerikanischen Kontinent immer als die Inseln vor der Küste Indiens. Die Bedeutung einer zufälligen Begegnung auf seiner vierten Reise blieb ihm ein Rätsel: Im August 1502 entdeckte Christoph Kolumbus als erster Europäer die begehrte Kakaobohne in Mittelamerika. 

Es war Fernando Colombus, der Sohn eines Seemanns, der seinen Vater auf dieser Reise begleitete, der diesen ersten Kontakt aufzeichnete. Vor der Küste von Honduras stieß eine kleine Flotte auf eine voll beladene Maya-Handels-Piroge. Kolumbus ließ die Besatzung und die Fracht auf seine Karavelle umladen. Die Ladung umfasste Textilien, Waffen, Werkzeuge und große Mengen unbekannter Früchte. Die Seeleute waren jedoch nicht in der Lage, mit den Maya zu kommunizieren, um Informationen über die Kakaobohnen zu erhalten. Bald jedoch erkannten sie, dass die kleinen Samen für die Maya wahrscheinlich sehr wichtig waren. Wann immer eine der Früchte in der Übersetzung verloren zu gehen drohte, waren mehrere Maya zur Stelle, um sie zu stoppen. Christoph Kolumbus brachte die Kakaobohne schließlich nach Spanien, aber selbst dort kannte sie niemand. Man wusste auch nicht, dass man aus diesen unbedeutenden Bohnen ein köstliches Getränk herstellen konnte.
Die Entdeckung der Kakaobohne durch Kolumbus war aus zwei Gründen eine große Enttäuschung: Zum einen handelte es sich nicht um eine wertvolle Entdeckung, auf die Christoph Kolumbus gewartet hatte, um die enormen Anstrengungen seiner Reise zu rechtfertigen. Und zum anderen hatten die Europäer viele Jahre lang keine Schokolade mehr probieren können. Kolumbus muss seine letzten Jahre mit dem Stigma des Scheiterns verbracht haben. Erst später wurde sein Name zu einem Mythos, der bis heute die Entdeckung Amerikas und den Beginn der weltweiten Verbreitung der Schokoladen symbolisiert.